Die Entscheidung zur Asienreise

Die Zeit verflog. Ich habe gemerkt, dass ich nach meiner Ausbildung einen neuen Weg beschreiten muss und habe mich dazu entschieden mein Leben zu verändern. Ich gehe auf Reisen! Ich wollte mit dem Rucksack die Welt erkunden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Reiseerfahrungen im Ausland gesammelt. Wo wollte ich meine Reise also starten? Asien sollte es sein! Mein Herz hat sich entschieden. Ich war entschlossen meinen Weg zu gehen - und dann kam die Liebe. Doch dadurch hat sich mein Entschluss nicht verändert. Ich habe gespürt, wie wichtig der Schritt des Reisens in meinem Leben werden würde. Dennoch habe ich, anstatt mein Herz zu verschließen, mein Herz komplett geöffnet. Ich bin einer Liebe begegnet, die mein Leben für immer bereichert hat. Einige Tage nach meiner Abreise aus Deutschland habe ich jedoch schnell gemerkt, dass ich erst einmal gar nicht allein reisen wollte. Ein Telefonat und einige Monate später führte der Weg zweier Menschen über den asiatischen Kontinent – Thailand, Malaysia, Borneo, Indonesien, Kambodscha, Vietnam, Nepal, Indien.

Rucksackreise, Yoga und Meditation

Wenn wir auf eine Reise aufbrechen, ist es unvermeidlich, sich selbst neu zu begegnen. Meine Absicht war es auf keinen Fall, mich auf der Reise selbst zu finden, ich wollte einfach nur die Welt entdecken. Jedoch verändert dich das Leben mit der Zeit! Dabei hat mich der kulturelle Einfluss der asiatischen Länder geprägt. Ich habe minimalistisch gelebt. Ich bin dem Leben ursprünglicher begegnet, habe unter dem Sternenhimmel im Meer gebadet, im Himalaya die Magie der Berge erfahren und mit unbekannten Menschen aus ganzem Herzen gelacht. Während der Zeit des Reisens habe ich mich tiefsinnig mit mir selbst beschäftigt. Vor allem der Aspekt der körperlichen Gesundheit wurde immer wichtiger in meinem Leben. Als mich meine Reise nach Indien führte, habe ich eine Yoga-Ausbildung absolviert. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, welchen Einfluss diese Entscheidung in meinem Leben spielen würde. Yoga- und Meditationspraxis wurden später ein fester Bestandteil meines Lebens.

2019

Heimat, Europa und Vanlife

Nach der zehnmonatigen Reise durch Asien bin ich wieder zurück nach Deutschland geflogen. Die Liebe schafft Verbundenheit und gemeinsam kam der Entschluss, die eigene Heimat und den eigenen Kontinent besser kennenzulernen. Diesmal sollte die Reise jedoch nicht mit einem Rucksack stattfinden, sondern in einem selbst ausgebauten Van. Wie das geht? Ich habe an mich selbst geglaubt, an meine eigene Willensstärke und meine Vision. Einige Monate später ging die Reise mit der Wohnung auf vier Rädern los. Zwei Menschen, ein Hund und ein eigenes Zuhause! Durch die tiefe Verbundenheit zur Natur und zu mir selbst habe ich immer mehr meine eigene Person kennengelernt. Ich stand an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich erkannt habe, dass ich mithilfe meiner eigenen Erfahrungen anderen Menschen helfen kann. Ich fing an mein Wissen über die Yoga- und Meditationspraxis zu teilen. Auf der zweijährigen Reise im Van durch Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Teneriffa, Schweden, Gran Canaria und Fuerteventura machte ich wunderschöne Erfahrungen für die Ewigkeit. 

2020

Der Schritt ins Unbekannte

Tapetenwechsel! Der Van wurde verkauft und die Flugtickets nach Thailand waren gebucht. Es war Zeit für ein neues Abenteuer. Endlich wieder Asien. Zwei Menschen und zwei Rucksäcke. Das gemeinsame Reisen in Thailand war schön, aber im Leben ist die Veränderung unkontrollierbar. Alles befindet sich im stetigen Wandel. Wenn eine Seele Ruhe benötigt und die andere Seele weiterwandern möchte, dann muss aus der Liebe Loslassen werden. Wo alles begann, befand ich mich wieder alleine. Das Leben ist ein Zyklus. Ich kaufte mir ein Fahrrad und radelte von Bangkok zur Nordgrenze nach Laos. Die täglichen Stunden auf dem Fahrrad haben mich mit meiner inneren Disziplin verbunden. Ich fand Zeit, um mein Leben zu reflektieren. Ich fand Zeit, um mir selbst erneut zu begegnen. Von Laos aus buchte ich ein Flugticket auf die balinesische Insel. Ich radelte einmal um die Insel, tanzte unter dem Vollmond und schloss tiefe Freundschaften. Ich spürte, dass ich Zeit mit mir verbringen sollte. Nicht wie gewöhnlich – sondern in Stille. Während eines 10-tägigen Vipassana-Kurses erlebte ich intensive Momente für die Veränderung meiner Eigenverantwortung. Wenn wir selbst nicht das verändern, was wir uns wünschen, wer könnte es dann tun? Niemand! Es gibt nur eine einzige Person und das bist du selbst.

2022